Atelier K 14

Das Team der Tagesbetreuung bietet in Zusammenarbeit mit Jochen Kamps seit Juni 2008 so genannte Aktionstage für die Bewohner an. Hier stehen die Aktivitäten, Spiel und Spaß der Teilnehmer im Vordergrund. Die erste Serie beinhaltet Bewegungs- und Wahrnehmungsspiele. Es kamen Gymnastikbälle, Klangschalen und Massagegeräte zum Einsatz. An schönen Tagen wurde der Park genutzt. Dieses Angebot der Körpererfahrung erfreute sich großer Beliebtheit.

Im Herbst 2008 kam der nächste Schwerpunkt: Bildnerisches Gestalten mit Farben und Erstellen von Collagen.
Zum Malen verwendet wurden Pinsel, Sprühflaschen, Deoroller und Schwämme. Zum Schluss wurden Fotos von den Künstlern in die Collagen mit eingearbeitet. Jeder Teilnehmer konnte seine individuellen Fähigkeiten einsetzen. Die Ausstellung der Werke ist im Altbausaal zu bewundern.

In 2009 wurde ein Karnevalswagen mit Pappmachéköpfen gestaltet. Als Wagen hielt ein ausgedienter Toilettenstuhl her, der zum Schluss farbenfroh strahlte und mit den großen Pappmachéköpfen geschmückt war. Höhepunkt war, dass die Bewohnergruppe aktiv am Karnevalszug in Mönchengladbach teilnahm.

Die Kunstaktion "Stuhl frei" wurde vom Bistum Aachen angeboten. Ein einfacher Holzstuhl sollte von Menschen mit Behinderung als Kunstwerk umgestaltet werden. Die Frage, die gestalterisch umgesetzt wurde: Wo ist ihr Platz in der Gesellschaft?
Mehrere Bewohner und zwei Wohngruppen schufen insgesamt vier Kunstwerke. Es fand statt in Krefeld und in Aachen. Zwei der behinderten Künstler sind vom Bischof Reger in Aachen persönlich empfangen worden.
Der Stuhl „Lebenslauf“ von Uwe Ortmanns steht heute bei Bayer Uerdingen im Lauftreff Makrolon Runners.

Die Nachfrage der Bewohner an Kunstprojekten stieg damit deutlich an. Inhaltlich haben wir uns mit den Bewohnern Grundsätze und einen Namen für die Künstlergruppe überlegt. Ausgangspunkt der Diskussion war die Geschichte "Der Seelenvogel" von Michal Snunit und Na’ama Golomb. Als Name ist der Begriff Atelier K 14 entstanden. Hinter dem Synonym verbergen sich Menschen mit Behinderung, die Kunst schaffen. Die Künstler treffen sich alle 14 Tage (daher K 14) in der Tagesbetreuung unserer Einrichtung.

Es kam die Grundsatzfrage auf: Können wir als behinderte Menschen Kunst-Werke schaffen? Das eindeutige JA ist in den Grundsätzen der Gruppe festgehalten:

  • Jeder Mensch ist ein Künstler!
    Jeder hat Fähigkeiten und Begabungen, ein Kunstwerk zu schaffen.

  • Kunst ist Kunst!
    Es gibt keine richtige oder falsche Kunst. Kunst muss nicht schön sein, muss nicht perfekt sein (und der Realität entsprechen).

  • Kunst muss Spaß machen!
    Kunstwerke entstehen einzeln und gemeinsam.

  • Kunst ist ein Ausdrucksmittel!
    Der Künstler / die Künstlerin kann zeigen, welche Fähigkeiten er / sie hat.

  • Kunst bietet viele Möglichkeiten!
    Kunst bietet die Chance zum Dialog – sehen und gesehen werden, Nachfragen und Gedankenaustausch.

Schwarzlichttheater

Das Theater sehen wir als ganzheitliche Förderung für die Gesamtpersönlichkeit der Teilnehmer an. Es liegt im Wesen des Theaters begründet, dass seine Inhalte als unmittelbarer "Erfahrungsstoff" als sprichwörtliche Erfahrung am eigenen Leib zu sehen ist. Das Theater als pädagogisches Medium heißt für uns, über Situation und Material einen Freiraum zu schaffen, in dem eine spielerische Auseinandersetzung mit sich selbst, den anderen Teilnehmern und dem Material möglich ist.Dabei erfasst das Theater den ganzen Bewohner.